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1. Unsere Heimat - S. 60

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
der Welt sahen. In den Fluten des Mains fanden sie die harte Strafe für ihre böse Tat. 6. Nun betreten wir die Brücke in scharfein Anstieg von dein Mainkai aus. Wir halten uns beim Überschreiten rechts. Die von Sachsenhausen kommenden Leute gehen links. Der Fußsteig ist sehr schmal, an der engsten Stelle noch keine 3 Schritte (1,22 m) breit. Auch die Fahrstraße ist lauge nicht breit genug für den starken Verkehr. Sie ist nur halb so breit (7,42 bis 8,94 m) wie die Fahrstraße auf der Wilhelmsbrücke. Kein Wunder, daß man mit dem Plan umgeht, die Brücke abzubrechen und an ihrer Stelle eine neue zu bauen. Dies ist um so notwendiger, als die Brücke schon recht durch das Alter gelitten hat. Die roten Sandsteine an dem Geländer zeigen es uns deutlich. Sie sind verwittert und bröckeln ab. Dagegen sieht der Sandstein au dem Denkmal Karls des Großen fast noch wie neu aus. Das ist leicht zu verstehen. Das Standbild ist kaum 70 Jahre alt. Um so älter aber ist die Brückenmühle aus derselben Seite. Sie ist schon mehrere Male ab- , gebrannt, zum letzten Mal vor etwa 100 Jahren. Rechts von ihr sichren zwei Trep- pen aus die Maininsel. Über den Türen zu Brückenmühle, deu Treppen sieht man einige merkwürdige Figuren aus Sandstein. Der alte Mann mit dem langen Bart und dem breiten Ruder in der Linken soll den Mainfluß darstellen. Was aber bedeuten die beiden dicken, drolligen Burschen über dem andren Eingang? Der eine lädt eine Kanone, der andre schaut zu, und der Fratzenkopf darunter lacht höhnisch und streckt ihnen die Zunge heraus. „Kauonen- steppel" nennen die Leute diese beiden drolligen Kameraden. Ob 60

2. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 159

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
Jetzt lernte man von Den Römern auch Den Gebrauch der Schlüssel (Fig. 191). (Es sinö ein- fache, hakenförmig gebogene Dietriche, die wohl zum verschließen der Behälter öienten, in öenen die Frauen ihre Kostbarkeiten aufbewahrten. Groß ist die Menge der Funöe, die einst als römisches £)anöelsgut gegen Laugenseife, blonöes Frauenhaar, Bernstein, (Bänseöaunen und Sflaoen er-stanöen rouröen. Die i)anöelsmege führten, wie es scheint, weniger über £anö durch das oft feinöliche barbarische Gebiet, als über das Ivasser. Die beöeutenösten Funöe aus der älteren Römerzeit sinö nämlich in der Itähe der Itorö- und Ostsee gehoben woröen. Don Den Rentiern, die am süööstlichen Gestaöe des baltischen m-162. Boden eines Tongefätzes mit ringförmigen Wülsten, die die Kreise unter dem Boden römischer Bronzegefätze nachahmen. Nienbüttel. Fig. 163. Schlüssel. (I. Undset. Das erste Auftreten des Eisens in Nordeuropa.) Fig. 164. Beigaben aus einer Urne (Frauengrab): bronzene Gewandnadeln , eiserne Schnalle, eisernes Messer, Spinnroirtel (Spinbeistein) von Ton, zwei bronzene Fibeln, zerschmolzene bunte Glasperle. Pinneberg in Holstein.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 154

1898 - Schwabach : Schreyer
— 154 halten, Waren ein- und ausladen können. Ludwigshasen wurde eine Hafenstadt, eine Handelsstadt am Rhein. Noch bedeutender wurde der Handel der jungen Stadt am Rhein, seitdem Eisenbahnen von allen Richtungen in die Stadt führen und eine Fabrik uach der andern entstand. Heute künden die vielen, vielen rauchenden Fabrikschlöte dem Reisenden an, daß Lud- wigshafeu auch eine bedeutende Fabrik st adt geworden ist. Unter den Fabriken in Ludwigshasen verdient besonders eine genannt zu wer- den, die badische Anilin- und Sodasabrik (kurze Erklärungen), in der gegen 5 000 Arbeiter beschäftigt sind. Sie dehnt sich im Norden von Ludwigshafen den Rhein entlang ans und bildet mit den vielen netten Arbeiterwohnungen eine Stadt für sich, wie die Fnggerei in Augsburg. Diese Färb- und Sodasabrik ist die größte ihrer Art aus unserem Erdteil. Die Erzeugnisse dieser Riesenfabrik, sowie die vielerlei Waren, die in den andern Fabriken hervorgebracht werden, auch die Bodeufrüchte des Pfälzer Landes werden durch hunderte von Schiffen und Eisenbahnzügen in die weite Welt geführt. — Zu den Sehenswürdigkeiten Ludwigshafens gehört die große eiserne Brücke, welche das bayerische Ludwigshafen mit feiner badischen Nach- barstadt Mannheim verbindet. Diese Brücke, ein Riesenbau, ruht bloß aus einem Pfeiler, den man kunstvoll mitten in das Bett des rauschen- den Rheines baute. Diese Rh ein brücke ist so breit, daß über die- selbe zwei Eisenbahnzüge nebeneinander fahren können sdoppelgeleife); außerdem kann man mit der elektrischen (Pferde-) Bahn über die Brücke gelangen oder zu Fuß hiuüberspazieren. Wer diese Brücke überschreiten will, muß in Ludwigshafen etliche Pfennig Brückenzoll entrichten. Warum wohl? — Zusammensassung: Bedeutung von Lndwigshafen. Ludwigshasen verdankt fein rafches Wachstum seiner Lage. Die- felbe ist sehr günstig für den Handel. Im großen Rheinhasen der Stadt halten jährlich viele hundert Handelsschiffe. Ludwigs- Hafen ist eine große Handelsstadt. Dieselbe hat auch viele große Fabriken. Ludwigshafen ist eine bedeutende Fabrikstadt. Von allen Seiten laufen Eisenbahnen in Lndwigshafen zusammen. Mit seiner Nachbarstadt Mannheim ist Lndwigshafen durch eine riesige eiserne Brücke verbunden. c, Gcrmersheim. Welche pfälzische Rheinstadt haben wir nun noch zu besuchen? Ger Mersheim. — Zeigen! — Wie kommen wir von Ludwigshafen nach Germersheim? Schiff — Eifenbahn. — Was sagt uns die Karte von Germers heim? Germersheim ist eine Festung. - Gewaltige Erdwälle und dicke Mauern, die die Stadt umgürten, seste Thore, Kauoueu, Kasernen und Soldaten aller Art er-

4. Führer bei dem Unterrichte in der Heimatkunde - S. 142

1897 - Breslau : Hirt
142 Anleitung zur gründlichen Erteilung des Unterrichts in der Heimatkunde. nannt werden. Besonders sind aber in den Städten viele große Geschäfte. Dort giebt es auch Kausleute, die Waren nach fernen Ländern verkaufen und von dort umgekehrt fremdländische Waren in unser Land einführen. Die Menschen stehen durch den Handel in regem Verkehr unterein- ander. Dieser Verkehr wird begünstigt und gefördert durch die Verkehrs- mittel und Verkehrseinrichtnngen. Die wichtigsten derselben sind: Eisenbahn, Schisf und Post. aa. Die Eisenbahn. Die Eisenbahnlinien sind Schienenwege, auf denen Züge mit vielen Wagen, von einer Lokomotive gezogen, in großer Schnelligkeit fahren. Die Eisenbahnzüge halten an den Städten und größern Dörfern. An jeder Eisenbahnstation befindet sich ein Bahnhof. Dieser ist die Halte- stelle der Züge. In den Bahnhofsgebäuden sind die Dienstzimmer für die Beamten, die Wartesäle für die Reisenden und die Lagerräume für die Güter. Der Leiter des Betriebes an dem Bahnhofe heißt Stationsvorsteher. Der- felbe trägt eine rote Mütze. Die Bahnlinien haben entweder ein einfaches oder ein doppeltes Ge- leise. An den Bahnhöfen liegen aber viele Geleise nebeneinander; denn daselbst kreuzen sich die Eisenbahnzüge auf ihrer Fahrt, dort werden sie auch zusammengestellt und geordnet. Überall, wo die Eisenbahnlinie Wege durch- schneidet, sind Schranken angebracht, durch die beim Herannahen eines Zuges das Geleise abgeschlossen wird. Gewöhnlich geschieht das Schließen und Ösfnen der Schraukeu durch eiueu Bahnwärter, der an dem Bahnübergange in einem kleinen Hause wohnt. Aus der Eisenbahnlinie fahren Personen- und Güterzüge. Die Personenzüge dienen dem Reiseverkehr. Die Güterzüge befördern Vieh, Holz, Kohlen, Steine, Zuckerrüben, Kartoffeln u. f. w. Die Eiseubahnzüge stehen unter der Aufsicht eines Zugführers. Dieser trägt über der einen Schulter einen roten Gurt, an dem ein rotes ledernes Täschchen mit der Aufschrift „Zugführer" hängt. Die Wagen eines Personenzuges, die stets aus mehreren Abteilungen bestehen, haben eine verschiedene Einrichtung. Es giebt vier Wagenklassen. Der Preis der Fahrt ist für jede Wagenklasse verschieden, und zwar ist er für die erste Klasse am teuersten und für die vierte am billigsten. Jeder Reisende, der mit dem Eisenbahnzuge fahren will, muß sich vorher im Bahn- Hofsgebäude am Schalter eine Fahrkarte lösen, die er beim Antritte der Reise vorzeigen muß.

5. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 69

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Oschersleben. 69 Zu erwähnen ist ferner das Freikreuz zu Croppenstedt. Dasselbe ist 4,4 m hoch und hat auf jedem Kreuzesschenkel ein kleineres Kreuz stehen. Die 3 oberen Arme und die beiden kleinen Kreuze sind nach vorn mit Ornamenten in den Feldern ausgefüllt. In der Mitte des großen Kreuzes ist das vielfach behelmte große brandenburgische Wappen angebracht. Am Standpfosten des Kreuzes erblicken wir das Wappen der Stadt, und darunter befinden sich bis zum Fuße 8 Wappen von Bürgermeistern. Auf der Rückseite sieht man 9 Wappen mit Namen. Der Fuß des Kreuzes ist auf allen 4 Seiten mit einem Löwenkopfe geziert. Das Kreuz ist zum Andenken an die Erteilung verschiedener Privilegien an die Stadt von der kursürst- lichen Regierung zu Brandenburg im Jahre 1851 errichtet worden. Auf dem Rathause wird ferner ein silberner Becher aufbewahrt, der „Croppen- stedter Vorrat" genannt. Derselbe hat eine Höhe von 26 cm. Auf dem Deckel be- findet sich eine kleine Figur, die einen auf seinem Hörne blasenden Hirten mit seinem Hunde darstellt. An den Becher knüpft sich die Sage von einem Hirten, dem in einem Jahre 14 Kinder geboren seien. Die Veranlassung zu dieser Sage läßt sich aber nicht feststellen. Auf dem Rathause befinden sich ferner zwei seidene Fahnen, deren eine mit zwei Zipfeln ausgeschnitten, aber sehr zerrissen und ohne Aufschrist ist. Die andere hat Kurfürst Friedrich Iii. 1689 den Croppenftedter Reitern geschenkt: sie zeigt auf der einen Seite einen Reiter in voller Bekleidung aufgestickt, auf der anderen Seite die Ge- rechtigkeit mit der Binde vor den Augen, in den Händen Schwert und Wage, alles im Lorbeerkranz. Die Einführung stehender Garnisonen machte den Reiterdiensten in Croppenstedt ein Ende. Über dieselben erfahren wir folgendes: Lndolph Lange, der Sohn eines Ackerbürgers aus Croppenstedt, wurde ums Jahr 1200 Erzbischos zu Magdeburg. Er ließ im Jahre 1204 eine Kompanie Reiter in seinem Geburtsorte anwerben, die er dem Kaiser Philipp übersandte, der sich im Kriege gegen die Böhmen befand. Die Reiter kämpften so tapfer, daß sie nach Beendigung des Krieges der Erzbischos als seine Leibgarde beibehielt. Der Kaiser begnadigte ihre Stadt mit verschiedenen Privilegien. Bis zum dreißigjährigen Kriege behielten die folgenden Erzbischöfe von Magdeburg diese Reiter im Solde. Nach dem dreißigjährigen Kriege wurden in Croppenstedt 27 oder 28 Ackerleute mit den dortigen wüst gewordenen Ackerhöfen be- lehnt; dafür hatten sie von nun an die Reiterdienste zu übernehmen. Sie waren zur Wache und zur Begleitung des Landesherrn und zur Bewachung der Heerstraßen verpflichtet. Die Reiter trugen blaue Uniform. Sie hatten einen Ausreiter, einen Korporal und zum Anführer den jedesmaligen Bürgermeister von Croppenstedt. Der Große Kurfürst pflegte bei Reisen in unserer Provinz in Groningen zu resi- dieren und ließ sich dann von den Croppenstedter Reitern bewachen. 3. Groningen, 3170 Einwohner. Groningen, an der Bode gelegen, hat eine Superintendentur, ein Amts- gerkht und ein Postamt. An Fabriken besitzt Groningen eine Zuckerfabrik, eine Zuckerraffinerie und eine Papierfabrik. Die älteren Namensformen sind Groninga, Gronninga, Gronigge, Gruninge, Gruninga, noch bis in neuere Zeiten häufig Grüningen. Im Jahre 934 schenkte König Heinrich I. dem Grafen Siegfried den Hof Gröningen, Croppenstedt und Ammendorf. Zuerst ist nur von einer Burg Gröuingen die Rede, welche in Kloster Gröningen gelegen und zwischen 1253—1289 mit Bestimmtheit erbaut ist. Einzelne Teile dieses Schlosses sind im 15. und 16. Jahrhundert umgebaut worden. Ein

6. Geschichts-Bilder - S. 278

1878 - Langensalza : Greßler
278 Philipp Ii., König von Spanien (1556-1598). Abfall der Niederlande (ieo9). v Wilhelm und Moritz von Oranien. *) Als Karl V. seinem Sohne Philipp die Niederlande übergab, bestanden sie aus siebzehn blühenden, wohlhabenden und volkreichen Provinzen. Nach allen Himmelsgegenden wurden diese Länder von Kanälen und schiffbaren Flüssen durchschnitten; sie erstreckten sich zwischen der Maas, der Schelde und dem Rheine bis zur Ems. Seit den Kreuzzügen waren sie nach und nach die Pforte geworden, durch welche die Frachtschiffe ein- und ausliefen. Der außerordentliche Wohlstand hatte aber auch das Selbstgefühl der Bewohner erhöht; sie hatten sich unter der Regierung der Herzöge von Burgund mehrere Gerechtsame und Freiheiten erworben, welche mit Eifersucht stets bewacht und erweitert wurden. — Obwohl Karl V. schon oft durch harte Steuern und noch härteren Religionsdruck den Unwillen der Bevölkerung rege gemacht hatte, so achtete er doch die Rechte und Freiheiten seiner »lieben Niederländer«. Philipp aber, in Spanien geboren und erzogen, behandelte das Land wie eine unterworfene Provinz und ließ es durch spanische Beamten verwalten und durch spanische Truppen bewachen. Sein Stolz, seine kalte, finstere Zurückhaltung, sein Ehrgeiz, seine Grausamkeit, namentlich gegen Ketzer, verletzten die Niederländer und machten sie seiner Herrschaft ganz abgeneigt. Zur Statthalterin über die Niederlande setzte er seine Halbschwester, Margarethe von Parma, ein. Diese Frau war von großer Klugheit und männlicher Entschlossenheit. Ihr Rathgeber wurde der Bischof Granvella, ein sehr talentvoller, aber stolzer, herrschsüchtiger Mann, den die Niederländer nicht leiden konnten. Dagegen liebten sie den Prinzen Wilhelm von Oranien, der Statthalter von Holland, Seeland, Friesland und Utrecht war. Ebenso ehrten sie den Grafen Egmont, der dieselbe Würde in Flandern und Artois bekleidete; auch dem Großadmiral, Grafen Hoorn, schenkten sie ihr volles Vertrauen. Die erste Unzufriedenheit über die neue Regierung gab sich kund, als man spanische Truppen einrücken und 14 neue Bisthümer errichten ließ, welche der vom Papste zum Kardinal erhobene Granvella leiten sollte. Gegen ihn ergoß sich aller Hohn und Spott. Da er auf die Anzüge seiner Diener sein Wappen mit dem Kar-binalshut anbrachte, so ließen die niederländischen Adeligen auf die Anzüge ihrer Bedienten eine Narrenkappe sticken. Es erschienen öffentliche Karrikaturen; auf einer war Granvella dargestellt, wie er über einem Neste Eier brütete, aus welchem Bischöfe hervorkrochen. Ueber feinem Haupte schwebte der Teufel, aus dessen Munde die Worte gingen: »Der ist mein Sohn, den müßt ihr hören!« *) Meist nach Saffian.

7. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 49

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
49 einen geschmückten Hausaltar; aber im allgemeinen ist auch da eiue mit Matten bedeckte Holz- oder Lehmpritsche die einzige Ausstattung. Die Kleidung der Bewohner ist recht einfach. Sie tragen einen blauen Kittel und eine zweiteilige Hose, einen Strohhut und Filz- schuhe. Im Winter zieht man einfach noch zwei oder drei Kittel und Hosen über. Die Leute treiben Ackerbau, und in einigen Städten giebt es eine blühende Glas- und Porzellan-Jndustrie. Zu den Hauptausfuhrartikeln gehörten bisher auch Seide und Strohmatten oder Strohborten, aus denen man in Europa die feinsten Strohhüte herstellt. Der Arbeits- lohn schwankt zwischen 6 und 30 Pfennigen für den Tag. Der chinesische Arbeiter ist arbeitsam und ungeheuer genügsam. Er ist gewohnt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu arbeiten. Einen wöchentlichen Ruhetag kennt er nicht. Handel und Verkehr gingen bisher vorzugsweise nach Tschifu am Nordrande der Halbinsel Schantnng, am Golf von Tfchili. Die heutigen Verkehrswege find aber die elendesten, die man sich denken kann. Chausseen giebt es überhaupt nur zwei, und die nächst erreichbare liegt außerdem 90 km von Kiautschou entfernt. Zwischen der Bai und der Provinzialhauptstadt Tsi nan fu, eine Entfernung wie die von Breslau nach Berlin, besteht eine Verbindung überhaupt nicht. Von Verkehrsmitteln giebt es nur einräderige Karren, -die von den Chinesen gezogen oder gestoßen werden. Da auch der Wassertrans- Port wegen des nördlichen Laufes der Flüfse nicht in Betracht kommt, so drängen die Verhältnisse ohne weiteres zum Bau von Eisenbahnen. Unsere Regierung hat bisher drei Hauptlinien festgestellt und konzes- siouiert, und der Vau der ersten Linie schreitet rüstig vorwärts. Die wichtigste ist die Verbindungslinie mit der Provinzialhauptstadt mit ihren Seitenlinien in die Kohlengebiete von Poschan und Teitschwan. Die deutsche Regierung beabsichtigt, einen Kriegs- und einen Kohlen- Hasen im Innern der Bai anzulegen, während der Post- und Personen- verkehr an die Außenrhede kommt. Wende, Deutschlands Kolonieen. 6. Aufl. 4

8. Heimatkunde (geographische Grundanschauungen), Das Königreich Sachsen - S. 67

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Das westliche Sachsen. 67 Heimat vertrieben worden waren. Sie wurden die Gründer der heute Welt- berühmten Fabrikation von Musikinstrumenten in Markneukirchen, Zwota und Klingental. Hier wird alles hergestellt, was zu einem Orchester gehört, von der Baßgeige und Posaune bis zur Querpfeife, dazu alle Arten von Zieh- und Mundharmonikas, Musikautomaten, Kindertrommeln, Violin- saiten. Der einheimische Flachsbau und die blühende Schafzucht riefen schon im Mittel- alter die Leinenweberei und eine weithin bekannte Tuchmachern hervox.^ Später kam dazu die Verarbeitung der Baumwolle, und zwar ließen die Vogtländischen „Schleierherren" besonders dünne und zarte Gewebe herstellen: Schleier, Halskrausen, Umschlagetücher. Mit Ausnahme der Tuchmachern haben sich diese alteingesessenen Erwerbszweige zu großartiger Fabrikindustrie entwickelt. Ausländische Wolle wird in Reichenbach und Mylau versponnen, gefärbt und zu Kleider- stoffen verarbeitet. Als besonderer Zweig der Wollindustrie hat sich in O l s n i tz die Teppichweberei herausgebildet. ~ Die Baum Wollweberei hat Vertreter in fast allen größeren Orten des Bogtlandes: Gardinen webt man in Auerbach und Falkenstein. Plauen ist der Mittelpunkt der Weiß ftt3"e r e i. Die feinste ge- stickte Leibwäsche, Taschentücher, Tüllspitzen und -gardinen — alles dies wird hier hergestellt und gelangt dann oft erst auf Umwegen als „echte Schweizer oder Pariser Ware" in die Hände unserer Damen. Man macht aber nicht nur die gestickten Verzierungen, sondern stellt auch alle Arten von „Weißwaren" her: Kinder- Wäsche und -kleidchen, Schürzen, Spitzenunterröcke, Rüschen, Kragen. Als jüngster Zweig der Wäscheindustrie hat sich in Olsnitz die Herstellung von Korsetts hinzu- gesellt, die von hier nach ganz Europa versandt werdend Verkehrswege und Hauptsiedelungen. Von den Nachbargebirgen aus gesehen erscheint das Vogtland als eine niedrigere Einsenkung. Selbst, der südliche Grenz- rücken weist zu beiden Seiten des Kapellenberges nur geringe Höhe auf. In der langen Gebirgsmaner, die Deutschland in der Mitte durchzieht, ist also hier eine auffällige Lücke, die bequem überschritten werden kann. So kamen auch schon in alter Zeit eine Anzahl wichtiger Straßen von Süd- und Norddeutschland hier wie in einem Bündel zusammen, und das Gebiet wurde zu einem so wichtigen Durchgangsland, daß die deutschen Kaiser es durch besondere Vögte verwalten ließen. Die wichtigste Verkehrslinie führte von der Brückenstadt an der Saale, Hof, zum Elsterknie und dann über Plauen elsterabwärts. In Plauen ver- einigte sich damit die Straße, die am Fuße des Erzgebirges über Reichenbach, Zwickau, Chemnitz nach Schlesien führte. Eine dritte Straße führte von Plauen elsterauf- wärts bis Elster und dann hinab nach Eger. Heute gehen wichtigeeisenbah- n e n etwa den gleichen Weg, und das Vogtland ist noch immer eines der wich- tigsten Durchgangsgebiete Deutschlands. Die Hauptstadt des Vogtlandes ist Plaue n. Schon die Sorben hatten hier ein Dorf, einen wichtigen Platz für die Holzflößerei (Plawe heißt Floßplatz). Als die Deutschen die Sorben verdrängt hatten, bauten sie hier zum Schutze des Elster- Überganges und der drei Hauptstraßen des Landes eine Festung. Später verlegten die kaiserlichen Vögte ihre Residenz hierher und errichteten ein neues Schloß, das heute

9. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 23

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
§ Z, Italien. 23 hier ihren Ursprung, und gegenwärtig ist hier das dichteste Eisenbahnnetz Italiens, außerdem ein lebhafter Barkenverkehr auf den zahlreichen Kanälen. Der Winter verlangt Heizung und wärmende Kleidung; der Boden trägt keinerlei Nahrung von selbst. Daher erwuchs hier ein arbeitsames Volk, dessen Fleiß durch die Bodenfruchtbarkeit der Ebene reich belohnt wurde. Die Poebene gleicht einem Garten: Die Rebe rankt an der Ulme oder am Maulbeerbaum, dessen Laub zugleich die Seidenraupe nährt; auf der mit solchen Bäumen bepflanzten Flur wird noch Mais, Weizen oder Reis gebaut, so daß bisweilen dasselbe Stück Land Speise, Trank und feinsten Kleiderstoff liefert. Piemont^ bildet den minder fruchtbaren W., wo unter derb) Einzel- soldatischen Herrschaft der Könige von Piemont oder von Sardinien, wie sie sich nach der von ihnen mitbeherrschten Insel nannten, das kernige (Piemont) Volk erwuchs, welches seinem König Viktor Emanuel die Einigung Italiens unter einem Zepter ermöglichte. Hst. dieses Stammkönigreichs Sardinien war *Turin, wo die Eisenbahnlinie von Frankreich her unweit des Mont Ceni.s den Kamm der W.-Alpen durchbohrt und den Po trifft; es hat über 4 Ht. E. Der gebirgige Küstenstreifen s. davon trägt nach seinen alten Be- (Ligurien) wohnern den Namen Ligurien. An seinem durch den Gebirgsschutz gegen kalte N.-Luft wintermilden Gestade * gedeihen Ölbaum, Feigen und Orangen in Menge, vereinzelt sogar die Dattelpalme, doch wie fast stets in Europa ohne ihre Früchte zur Reife zu bringen. Hier suchen Brust- kranke Heilung, und die Fischerdörfer sind zu vornehmen Fremdenorten aufgeblüht; die Vereinigung der weiten Meeresfläche mit der Mannig- 1 d. h. ani Fuhe (ital. pi£ oder piede, von lat. pes, pedis) der Berge. — * Riviera, d. h. Gestade, genannt.

10. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 28

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
28 Heimatkunde der Provinz Sachsen. sich sehr. Ms es aber näher kam, erschraken sie gewaltig. Venn ein ungeheurer, riefen- großer Mann ging ganz gebückt in der Strecke bergauf. Er war mit Kutte und Kappe bekleidet wie ein Mönch. In der Hand trug er ein mächtiges Grubenlicht. Zreundlich sagte er zu den ängstlichen Bergleuten: „habt keine Zurcht, ich will euch helfen." Er schüttete ihnen von seiner Lampe Dl auf ihre Lampen. Dann arbeitete er für sie und oerrichtete in einer Stunde mehr, als sie in der ganzen Woche. „Sagt's ja keinem Menschen, dasz ihr mich gesehen habt!" rief er den Bergleuten zu. Nun schlug er mit der Kaust an eine Seitenwand. Oie tat sich auseinander. Oa sahen sie eine lange Strecke, die schimmerte ganz von Gold und Silber. Oer wunderbare Glanz blendete ihre Augen. Sie wendeten sich daher ab. hätten sie doch das nicht getan, sondern ihren Hammer oder ihre Spitzhacke in die Strecke hineingeworfen. Öa wäre sie offen geblieben, und sie wären sehr reich geworden. Nun war aber alles verschwunden. Doch das Gl des Berggeistes nahm auf ihren Lampen nicht ab. Aber einmal plauderten die Bergleute doch die ganze Geschichte ihren guten Zreunden im Wirtshause aus. Oa war am anderen Morgen das (Dl von der Lampe verschwunden. Sie muhten nun jedesmal wieder wie früher frisch aufschütten. 4. Gewerbe. Oer Reichtum an holz und Metallen hat im harz eine rege Zabriktätigkeit hervorgerufen. Oas Wasser liefert dazu eine billige Betriebs- kraft. In zahlreichen holzwaren-, Zündholz-, Papier-, Maschinen- und Eisenwarenfabriken werden die vorhandenen Rohstoffe verarbeitet. Außerdem sind Tuch-, Watten-, Leinen - und Wollwarenfabriken vorhanden. Kür diese müssen die Rohstoffe eingeführt werden. 5. Handel. Daher hat sich ein lebhafter Handel entwickelt. Wolle, Baum- wolle, Kohlen, Getreide und allerhand Kaufmannswaren werden ein-, die Zabrik- waren ausgeführt, viele Leute leben auch vom Hausierhandel. Sie ziehen im Planwagen oder mit dem „Reff" in die benachbarten Gegenden und verkaufen allerhand holz- und Webereiwaren. )n vielen Orten treibt man einen ein- träglichen Handel mit Singvögeln: Dompfaffen, Zeisigen und Hänflingen. Le- rühmt sind die harzer Kanarienvögel, die besonders in flndreasberg gezüchtet werden, hier werden jährlich für ca. 100 000 Mark verkauft. Gute Schläger kosten oft 100 Mark. Sogar über den Ozean werden die harzer „Roller" verschickt, .fluch aus dem lebhaften Fremdenverkehr im Sommer und Winter erwächst den Harzbewohnern eine gute Linnahme. Ii. Verkehrswege. Die Gebirge hindern gewöhnlich den Verkehr. Doch die Lodenform des Harzes bietet dem Verkehr nicht allzugroße Schwierigkeiten. Die vielen Täler machen das Gebirge wegsam. Zwar sind ihre Ein- und Ausgänge mehr oder weniger steil. Aber sie führen an den höchsten Stellen über freie, offene Hoch- ebenen. Das Gebirge konnte deshalb ohne große Schwierigkeiten überschritten werden, fluch zahlreiche Straßen und Eisenbahnen konnten angelegt werden. Schöne Kunststraßen in bestem Zustande führen daher nach allen Richtungen durch das Gebirge. Ven Harzrand durchziehen ringsum Hauptbahnlinien. Die legen sich wie ein Gürtel um die Harzmasse. Von dieser Gürtelbahn führen Nebenlinien bis tief in den harz hinein, ja bis auf den Brocken hinauf. Die Harzquerbahn durchquert den ganzen harz von Norden nach Süden.
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